WordPress stellt weiterhin eines der beliebtesten Content Management Systeme (kurz: CMS) dar. Im Jahr 2020 nutzten 455 Millionen Webseiten das populäre CMS. Das waren immerhin 38 Prozent aller Webseiten weltweit. Insbesondere für Anfänger, die eine Homepage oder ein Blog starten, gestaltet sich der Einstieg einfach. Es kann allerdings eine gewisse Zeit dauern, bis man den Bogen raus hat und die erste eigene Website steht.
Der folgende Text soll vor allem blutigen Anfängern dabei helfen, die ersten WordPress-Schritte zu bewältigen. Außerdem erfährst du hier, welche Vorteile dir WordPress bietet und welche Voraussetzungen für den Installationsprozess notwendig sind.
Was ist WordPress und warum ist es so beliebt?
Website-Betreiber nutzen kaum noch HTML- und CSS-Programmiersprachen, um mühevoll ihre eigene Website zu programmieren. Stattdessen bedienen sie sich Content Management Systemen wie WordPress, mit denen sie schnell und problemlos ihr Projekt verwirklichen können.
Mit dem WP Content Management System kannst du die Organisation deiner Website-Inhalte übernehmen. Du musst dich außerdem nicht um das Design kümmern, weil WordPress dir viele Templates und Themes zur Auswahl stellt. Manche davon kannst du sogar bis zu einem gewissen Grad deinen Wünschen anpassen.
Mit den sogenannten Plugins fügst du diverse Funktionen hinzu. Hierbei handelt es sich um Software, die WordPress-Community-Mitglieder in der PHP-Programmiersprache schreiben und anderen Usern kostenfrei oder kostenpflichtig anbieten.
Bei WordPress handelt es sich nämlich um ein Open Source Content Management System. Das bedeutet zum einem, dass es kostenlos verfügbar ist. Zum anderen sind unzählige Freiwillige daran beteiligt. Jeder kann Themes und Plugins gestalten sowie die Plattform verbessern und aktualisieren. Diese große Community hilft oftmals in Foren oder Social-Media-Gruppen anderen Nutzern bei Problemen und Fragen weiter.
Das CMS ist besonders für Nicht-Profis ein schneller, effizienter und kostensparender Weg, eine Website zu erstellen. Weil sie abschreckende Programmier-Hürden abbauen, tragen Content Management Systeme wie WordPress dazu bei, das Web demokratischer und zugänglicher für eine breitere Öffentlichkeit zu gestalten.
Hinweis
Plugins und die damit einhergehende gestalterische Freiheit kannst du allerdings erst mit den kostspieligsten Abonnements nutzen. Die Installation von WordPress.org ist zwar etwas aufwendiger und erfordert ein wenig technisches Verständnis, bietet aber mehr Flexibilität.
Weitere Gründe für die Popularität von WordPress liegen in der Vielseitigkeit und Flexibilität des Systems. Es eignet sich sowohl für kleine, mittelständische und große Unternehmen als auch für private Blogs. Neben den zahlreichen kostenlosen Themes, die Nutzer auswählen, können sich User auch für individuellere und speziellere kostenpflichtige Themes entscheiden.
Hinzu kommt, dass WordPress äußerst benutzerfreundlich ist. Es dauert oftmals Monate oder sogar Jahre, um eine Programmiersprache zu perfektionieren. Die Funktionsweise und Anwendung von WordPress lässt sich dagegen schnell erlernen.
Voraussetzungen
Du kannst für die Installation Windows, MacOS und Linux nutzen. Daneben musst du aber einige weitere Voraussetzungen erfüllen und Vorbereitungen treffen, bevor du in der Lage bist, mit dem Installationsprozess loszulegen.
Voraussetzung Nr. 1: Domainname
Als erstes solltest du dir einen Namen für deine Website bzw. Domain überlegen. Hierbei handelt es sich um die Adresse, die Besucher in das URL-Feld ihres Webbrowsers eingeben, oder um ein Keyword, welches sie in das Suchfeld einer Suchmaschine tippen.
Möchtest du eine Homepage für dein Unternehmen oder deine Marke erstellen, solltest du der Einfachheit halber diesen Namen für deine Internetadresse verwenden. Suchst du einen Namen für deine private Webseite, zum Beispiel für den Blog über dein Lieblingshobby, kannst du deiner Kreativität weitestgehend freien Lauf lassen.
Einschränkungen gibt es dennoch: In beiden Fällen muss der gewünschte Domainname noch verfügbar sein. Bei Diensten wie ionos.de, checkdomain oder united-domains.de kannst du die Verfügbarkeit schnell prüfen, indem du den Titel in ein Suchfeld eingibst. Anschließend zeigt dir der Service an, ob jemand schneller war als du. Falls ja, erhältst du meistens Alternativvorschläge. Eine verfügbare Domain kannst du dir direkt sichern.
Tipp
Voraussetzung Nr. 2: Webspace
Jeder Webseitenbetreiber benötigt auch einen Webhosting-Service. Hierüber kannst du einen Platz auf einem Server mieten, damit Suchende deine Website im Internet finden. Die Inhalte deiner Website speicherst du ebenfalls auf diesem Server.
Diese Dienstleister sorgen dafür, dass deine Homepage rund um die Uhr aufrufbar ist. Sie verfügen über leistungsstarke Server, die selbst bei hohem Datenverkehr keine Überlastung zu befürchten haben. Kommt es dennoch zu Problemen, hilft ein Kundenservice weiter. Insgesamt erfüllt ein guter Hostinganbieter folgende Kriterien bzw. bietet ein Hostingpaket aus folgenden Komponenten:
- Erschwingliche Preise
- WordPress-Hosting-Möglichkeiten
- Einfache WordPress-Installation
- Rund-um-die-Uhr-Kundenservice
- Kostenlose Domain-Registrierung für mindestens ein Jahr
- Kostenlose Website-Transfer, wenn du beispielsweise mit dem Service unzufrieden bist, die Kosten zu hoch für dich sind bzw. du einen günstigeren Anbieter gefunden hast
- Unbegrenzte Bandbreite, damit du auch bei einem hohen Traffic keinerlei zusätzliche Gebühren zahlen musst
- Kostenloses SSL-Zertifikat
Bekannte Hostinganbieter sind unter anderen RAIDBOXES, Hosteurope und DomainFactory.
Was ist ein SSL-Zertifkat?
Voraussetzung Nr. 3: MySQL-Datenbank
MySQL ist ein relationales Open Source Datenbanksystem, das die Hosting-Dienste in der Regel anbieten. Es speichert die Daten für WordPress und deine Website. Das Akronym SQL steht für Structured Query Language und „My“ ist der Vorname der Tochter des Entwicklers Michael Widenius.
Auf dieser Datenbank lassen sich große Datenmengen schnell und strukturiert speichern, sodass sie möglichst wenig Platz in Anspruch nehmen. Nicht nur WordPress, sondern auch Content Management Systeme wie Typo3 und Joomla nutzen dieses System. Für die Verwendung musst du folgende Angaben machen:
- Datenbankname
- Datenbank-Host
- Nutzernamen
- Passwort
- Tabellen-Präfix
Was ist ein Tabellen-Präfix?
Mit einer MySQL-Datenbank realisierst du dynamische Webseiten. Sobald ein Besucher deine Homepage öffnet, werden die verschiedenen Inhalte aus der Datenbank zusammengesucht. Der Vorteil besteht darin, dass sich die Seite den Vorlieben bzw. dem Endgerät des Nutzers anpasst. Darum sehen Webseiten auf einem Mobilgerät anders aus als auf einem Webbrowser auf dem Computer.
Voraussetzung Nr. 4: FTP-Client
FTP ist eine Abkürzung, die für „File Transfer Protocol“ steht. Es handelt sich um ein Protokoll für die Übertragung von Dateien innerhalb eines Computernetzwerks. Du kannst also Dateien von deinem Endgerät auf einen Server transferieren oder wieder herunterladen.
Wie bei deinem Betriebssystem erlaubt dir ein FTP-Programm, ein Verzeichnis anzulegen bzw. Dateien in einem Ordnersystem zu sortieren. Ein FTP-Zugang ermöglicht dir, Dateien für deine Website oder die Dateien des WordPress-Programms auf der Datenbank abzulegen. Um diese Transfers durchzuführen, benötigst du spezielle FTP-Programme oder FTP-Clients, zum Beispiel folgende:
- Cyberduck (macOS und Windows)
- FileZilla (Windows, macOS, Linux)
- ForkLift (macOS)
- SmartFTP (Windows)
Für welchen Client du dich auch immer letztendlich entscheidest, du benötigst in jedem Fall die FTP-Zugangsdaten. Diese erhältst du von deinem Webhosting-Anbieter.
Ist WordPress wirklich kostenlos?
Für die Verwendung und Installation von WordPress.org musst du nichts bezahlen. Nur WordPress.com bietet neben einer kostenfreien Option auch kostenpflichtige Pakete an. Entscheidest du dich für die erste Variante, fallen allerdings Gebühren für den Webhosting-Dienstleister und eventuell für den FTP-Client an.
WordPress Installieren – Anleitung
Erfüllst du die Voraussetzungen, kannst du endlich mit der Installation von WordPress beginnen und deine erste Website erstellen.
WordPress herunterladen
Lade WordPress auf der offiziellen Seite herunter, um wirklich die aktuellste Version zu erhalten. Hierbei handelt es sich um eine ZIP-Datei, den du entpacken musst.
FTP-Zugang einrichten
Die WordPress-Dateien musst du nun mithilfe deines FTP-Zugangs bzw. -Programms auf der MySQL-Datenbank ablegen. Bei Filezilla gibt es im oberen Bereich Eingabefelder, in die du den Server deines Webhostings, den Benutzernahmen, das Passwort für den FTP-Zugang und den Port eingibst. Klick anschließend auf „Verbinden“ und auf „OK“, um eine Verbindung herzustellen.
In einer Spalte sollten nun die Daten angezeigt werden, die sich auf deinem Computer befinden. In der anderen solltest du die Dateien zu sehen sein, die auf du auf den Server ablegst.
WordPress-Daten übertragen
Öffne über den FTP-Client den auf deiner Festplatte abgelegten WordPress-Ordner. Markiere alle darin enthaltenen Dateien und wähle nach einem Rechtsklick den Punkt „Hochladen“ aus. Filezilla überträgt nun alle Dateien in das sogenannte Haupt- bzw. Root-Verzeichnis.
WordPress einrichten
Gib deinen Domain-Namen in deinen Webbrowser ein. Es sollte eine Meldung erscheinen, die besagt, dass deine Website nicht aufrufbar sei. Fügst du zusätzlich zum Domainnamen „/wp-admin“ hinzu, kommst du zur Konfigurationsebene.
Gib die MySQL-Zugangsdaten ein. An diesem Punkt kannst du auch das Tabellenpräfix ändern, indem du zum „wp_“ einfach einige Zeichen deiner Wahl hinzuschreibst. Danach musst du lediglich noch auf „Senden“ klicken. Wenn du alles geklappt hat, informiert dich WordPress darüber, dass es mit der Datenbank kommunizieren kann. Klicke nun auf „Installation durchführen“.
Daten zur Website und zum WordPress-Nutzer eingeben
Jetzt benötigt WordPress noch einige andere Informationen zu deiner Homepage von dir:
- Name der Website
- Benutzername
- Dein Passwort für den Zugriff auf das Backend
- Deine E-Mail-Adresse
- Indexierung bzw. Suchmaschinenoptimierung
Die Indexierung sorgt dafür, dass man dich auch bei Google findet. In der Anfangs- und Entwicklungsphase solltest du vielleicht erst einmal darauf verzichten. Erst wenn deine Seite deiner Zufriedenheit entspricht, lohnt sich dieser Schritt.
Klick nun auf „WordPress installieren“, um den Prozess abzuschließen. Um später auf das Backend zu gelangen und alle Inhalte zu managen, musst du die Adresse deiner Website zusammen mit „wp-admin“ eingeben (zum Beispiel: domainname.de/wp-admin).
Danach kannst du ein passendes Theme auswählen, Plugins installieren und deine neue Website mit Inhalten füllen.
Fazit
Dank der einfachen Installation, Handhabe, Flexibilität und großen Community erfreut sich das Open Source CMS WordPress großer Beliebtheit. WordPress-Einsteiger müssen dennoch im Vorhinein einige Handgriffe vollführen, damit die Implementierung reibungslos verläuft.
Zwar ist WordPress selbst kostenlos, du musst allerdings für Webspace und meistens für einen FTP-Client bezahlen. Die Kosten sind relativ gering und bei einem Webhosting-Service erhältst du nicht nur Speicherplatz für die Daten deiner Website, sondern auch Kundenbetreuung und Datenverschlüsselung. Anschließend geht die Installation schnell vonstatten.
Quellen: